Gerätehaus

„Schnell wie die Feuerwehr“ – trifft in Ivendorf nicht nur für das Löschen von Bränden zu, auch der Rohbau des neuen Feuerwehrhauses entstand in Rekordzeit. Nur 114 Tage nach dem ersten Spatenstich feierten die Ivendorfer Feuerwehrkameraden am 06.12.2003 Richtfest; genauer betrachtet kann vom „Feiern“ kaum die Rede sein. Um Punkt 11:00 Uhr vormittags wurden die Bauarbeiten unterbrochen, der Zimmermann, Oberfeuerwehrmann Torsten Kliemek verlas den Richtspruch und nach kurzer Pause wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Wehrführer und Bauleiter, Brandmeister Joachim Schütt, betonte, dass die Ivendorfer Feuerwehr das zweite öffentliche Feuerwehrhaus seit 132 Jahren baut.

Das erste, das im Jahr 1871 errichtete Feuerwehrdomizil, diente den Ivendorfer Blauröcken als einzige Unterkunft, ohne Aufenthalts- und Versammlungsraum und ohne sanitäre Einrichtungen. Die Einsatzfahrzeuge waren in einer nicht beheizbaren und umgebauten Scheune untergestellt. Dieser unhaltbare Zustand hat für Schütt und seine Kameraden im Spätsommer 2004 sein Ende gefunden, denn dann bezogen sie ihr neues Feuerwehrhaus mit Stellplatz für 4 Feuerwehrfahrzeuge, Unterrichts- und Aufenthaltsraum, Pantry sowie sanitären Einrichtungen. „Der Standort unseres neuen Feuerwehrhauses ist in zentraler Lage optimal,“ so Schütt, „von dort können wir zügig jeden Teil Ivendorfs erreichen, sind aber genauso schnell am Skandinavienkai wie am Pommernzentrum.“

Aber bis dahin wartete noch eine Menge Arbeit auf auf die 26 Kameraden, weil die Feuerwehr einen Großteil der Arbeiten in Eigenleistung zu erbringen hatte – eine Muskelhypothek im Wert von ungefähr 150.000 €. Dennoch, die Ivendorfer Feuerwehr hatte starke Partner an ihrer Seite. „Große Unterstützung erhielten wir durch Hauptbrandmeister Horst Persohn vom Stadtfeuerwehrverband, der Berufsfeuerwehr Lübeck, die durch den Ltd. Branddirektor Oliver Bäth beim Richtfest vertreten war, und Herrn Fick, mit seinen Kollegen vom Bereich Hochbau der Hansestadt Lübeck, deren oft persönliches Engagement erheblich zum Gelingen beiträgt,“ so der Wehrführer.

Die rasante Bauzeit mit bisher 1.300 Arbeitsstunden steht im krassen Gegensatz zu der 13 Jahre dauernden Suche nach einem geeigneten und bezahlbarem Grundstück. Die Lübecker Innensenatorin Dr. Beate Hoffmann: „Am raschen Baufortschritt ist das außerordentliche Engagement der Ivendorfer Kameraden für Ihren Ort deutlich zu erkennen. Hier ist die Feuerwehr voll und ganz für ihr ‚Dorf‘ da und die Ivendorfer Bevölkerung steht hinter ihrer Wehr.“